Stabsübergabe beim KEEST
Am 1. Juli 2021 ist Peter Schütz (links im Bild), Inhaber der Letrona AG aus Friltschen, von seinem Amt als Präsident des KEEST zurückgetreten. Schütz stand dem Verein seit 2013 vor. Im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung wurde nun Philipp Lüscher (rechts), CEO der Schmid Energy Solutions AG als neuer Präsident gewählt. Er engagiert sich im Vorstand seit 2013 als Vertreter der Industrie- und Handelskammer Thurgau und amtete seit 2019 als Vizepräsident.
Vorstand ergänzt und bestätigt
Als Ersatz für das Vizepräsidium wurde das Vorstandsmitglied Christoph Roth, Mitinhaber der Egli & Roth GmbH aus Amriswil und Vertreter des Thurgauer Gewerbeverbands, gewählt. Neu Einsitz im KEEST-Vorstand nimmt Kantonsrat Peter Schenk (EDU), Verwaltungsratspräsident und Inhaber der Schenk AG aus Heldswil.
Die weiteren Mitglieder des Vorstands, Kantonsrätin Petra Kuhn (SVP), Leitung Verkauf Grosskunden und Öffentlichkeitsarbeit der Riguzzi-Gruppe aus Felben, und Dennis Reichardt, Inhaber von Die Klimamacher AG aus Arbon, wurden in ihren Funktionen bestätigt.
Erfolgreiche Bilanz
Als abtretender Präsident darf Peter Schütz auf eine bewegte und interessante Zeit zurückblicken. Gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftsführer Andreas Koch (Bildmitte) sowie den Mitgliedern des Vorstands konnte sich das Kompetenz-Zentrum Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau erfolgreich etablieren und ist über die Zeit zu einer wichtigen Anlaufstelle in Sachen Energie für kleine und mittlere Unternehmen in Industrie, Gewerbe und Dienstleistung herangewachsen. Somit durfte auch wiederholt der entsprechende Leistungsauftrag des Kantons Thurgau entgegengenommen werden.
Programme wie «MoVE – Mehrwert ohne Verschwendung von Energie», das speziell für das Gewerbe zusammengestellt wurde, überzeugen KMU-Unternehmer auf der Suche nach Steigerung der Energie-Effizienz. Dies nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des revidierten Gesetzes über die Energienutzung (ENG), das Mitte letzten Jahres in Kraft getreten ist. Darin werden Betriebe mit einem jährlichen Stromverbrauch von über 500 Megawattstunden in die Pflicht genommen, Betriebsoptimierungen anzugehen und somit die Energie-Effizienz im Unternehmen zu steigern. MoVE ist hierzu der richtige Weg.
Auch Kommunen wie etwa Schulgemeinden oder ARA nehmen mittlerweile die Kompetenzen des KEEST gerne in Anspruch und optimieren damit ebenfalls ihren Energieverbrauch.
Schöne Partnerschaften
In den vergangenen Jahren konnten diverse Partnerschaften mit namhaften Institutionen eingegangen werden. Dazu gehören die act Cleantech-Agentur Schweiz und die aeeSUISSE, Schweizer Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Dazu kommen Kooperationen mit Swiss Cleantech, dem Bundesamt für Energie (EnergieSchweiz) und dem ITS Industrie- und Technozentrum Schaffhausen.
Als Meilenstein und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zeigt sich die 2019 exklusiv vereinbarte Partnerschaft mit der Thurgauer Kantonalbank. Ziel ist, die Realisierung von Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlagen (PVE) in KMU zu fördern, ohne die Liquidität des Unternehmens zu belasten und so nachhaltig zur Steigerung der Energie-Effizienz beizutragen – einzigartig in der Schweiz.
Im vergangenen Jahr konnte das gemeinsame Projekt mit der EKT AG, ein Förderprogramm unter der Bezeichnung EKT Energie-Fitness, überaus erfolgreich abgeschlossen werden. Siebzig KMU profitierten davon und sparen nun jährlich wiederkehrend insgesamt rund 60 Millionen Kilowattstunden Energie. Dies entspricht etwa dem jährlichen Stromverbrauch von 15000 Haushalten.
Gemeinsam in die Zukunft
Aktuell hoch im Kurs liegen Diskussionen im Bereich der Elektromobilität, ZEV – Zusammenschluss für Eigenverbrauch beim Solarstrom, aber auch Mittel und Wege zur Nutzung von Seethermie. Hier verfügt das KEEST über spezifische Kompetenzen und unterstützt Kunden bei der Entwicklung der entsprechenden Nutzungskonzepte.Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass das Einsparpotenzial in KMU, das mit wirtschaftlichen Massnahmen realisiert werden kann, oft über 15 Prozent liegt. Diese Chancen gilt es in Zukunft auch in der neuen Zusammensetzung des Vorstands konsequent zu nutzen; angesichts der allgegenwärtigen Klimadebatte und akzentuierten CO2-Problematik. «Netto-Null» gilt mittelfristig somit auch für die Wirtschaft. Das KEEST zeigt Mittel und Wege auf, wie diese Herausforderung betriebswirtschaftlich sinnvoll erreicht werden kann.