Thurgau

«Ohne finanzielle Mittel ist die Infrastruktur gefährdet»

«Ohne finanzielle Mittel ist die Infrastruktur gefährdet»
Der Chef des kantonalen Departements für Bau und Umwelt, Regierungsrat Dominik Diezi, äusserte sich zuversichtlich, dass der Souverän die wichtigen Thurgauer Infrastrukturprojekte trotz knapper Kantonsfinanzen gutheissen wird
Lesezeit: 2 Minuten

Regierungsrat Dominik Diezi sieht den Thurgau auch im Jahr 2025 im Bauwesen stark herausgefordert. Das höchste Schülerwachstum in der Kantonsgeschichte und nach wie vor rote Finanzen erfordern vom Kanton einen «Spagat», der ebenso nötig wie alternativlos sei. Der Vorsteher des kantonalen Departements für Bau und Umwelt (DBU) äusserte sich am 17. Januar 2025 in Frauenfeld zur aktuellen Lage im Bauwesen des Thurgau.

Text: Christof Lampart

Diezi tat dies auf Einladung des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins, Sektion Thurgau (SIA), der – traditionsgemäss – in die Säulenhalle des Regierungsgebäudes zu seiner Neujahrsbegrüssung eingeladen hatte.

Dominik Diezi erinnerte vor rund 70 Architekten und Ingenieuren daran, dass es dem Thurgau auch in seiner aktuell finanziell schwer angespannten Lage gelingen müsse, bei kantonalen Bauvorhaben im Dialog mit der Bevölkerung zu bleiben. Denn nur, wenn der Souverän für die anstehenden Aufgaben in den Bereichen Bildung und Sicherheit Verständnis aufbringe, sei die Finanzierung von Bauvorhaben wie der Erweiterung der Kantonsschule Romanshorn oder des Kantonalgefängnisses und der Kantonspolizei in Frauenfeld möglich.

Dominik Diezi betonte die Wichtigkeit dieser Projekte: «Wir brauchen mehr finanzielle Mittel, sonst können wir die Grundbedürfnisse infrastrukturell bald nicht mehr abdecken», warnte der Regierungsrat.

Viel Geld für die Sicherheit notwendig

Schon jetzt behilft man sich beispielsweise an der Kantonsschule Romanshorn mit der Verlängerung von Bauprovisorien – und gleichzeitig verzeichnet der Kanton Thurgau das grösste Schülerwachstum in der ganzen Schweiz, was den Schulraum ohne weitere Bauten zukünftig weiter verknappen werde. Im kantonalen Sicherheitswesen sind Platzmangel in Zellen und Büros schon länger Realität.

«Seit über zwei Jahren haben wir hier das kantonale Überbelegungskonzept aktiviert», erklärte Dominik Diezi. Ein Herauszögern dieser Bauvorhaben, verbunden mit der Hoffnung auf bald bessere finanzielle Zeiten, löse das Problem jedoch keineswegs. Der Regierungsrat nannte konkrete Zahlen: «Das Kantonalgefängnis wird den Kanton 100 Millionen Franken kosten und das Polizeigebäude nochmals 100 Millionen Franken.»

Der Kanton werde jedoch sowohl bei der Projektierung als auch bei der Ausführung der diversen Hoch- und Tiefbauarbeiten darauf achten, dass finanziell nochmals jeder Stein umgedreht werde, versprach der Magistrat. Diezi wörtlich: «Wir müssen das machen, was absolut nötig ist, und was wir dann auch finanzieren können.»

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Infrastruktur im Wert von 1,3 Milliarden schützen

Neben rund 70 Strassenprojekten wird den Kanton im Jahr 2025 – und noch lange darüber hinaus – ein Generationenprojekt beschäftigen: Thur3. Dominik Diezi erläuterte, dass das in Teilen der Bevölkerung umstrittene Bauprojekt mit einer Länge von 45 Kilometern dazu diene, eine Infrastruktur im Wert von 1,3 Milliarden Franken zu schützen.

Ohne dessen Verwirklichung müsse man bei einem Extremereignis mit einer Schadenssumme von 570 Millionen Franken rechnen. Durch dieses Bauwerk würde hingegen rund 3750 Hektar Landwirtschaftsland vor Überflutung geschützt, zeigte sich Dominik Diezi vom gesellschaftlichen Nutzen von Thur3 überzeugt.

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