Lebensräume für Menschen schaffen
Bereits zum fünften Mal fand der Neujahrsapéro der SIA-Sektion Thurgau in der Säulenhalle des kantonalen Regierungsgebäudes statt. Der neue Präsident Ueli Wepfer (rechts im Bild) durfte gut 40 der rund 220 Mitglieder begrüssen. Der Austausch mit Behörden, aber auch Baustellenbesuche und Aktivitäten wie das erstmalige Summercamp mit Jugendlichen haben das vergangene Vereinsjahr geprägt, ebenso die Wahl des SIA-Vizepräsidenten Kurt Egger in den Nationalrat.
Weilerproblematik in 60 Gemeinden
Als Vorsteherin des Departements für Bau und Umwelt führte Regierungsrätin Carmen Haag (Bildmitte) zunächst in einer Tour d’Horizon durch die aktuellen und künftigen Geschäfte. Dabei ging sie insbesondere auf die aktuelle Diskussion über die Weiler ein, die die Voraussetzungen des neuen Raumplanungsgesetzes nicht mehr erfüllen. Diese Problematik stelle sich nicht nur in Egnach, sondern in 300 Kleinsiedlungen in 60 von 80 Thurgauer Gemeinden, schilderte Haag.
Einen zweiten Schwerpunkt setzte die Regierungsrätin mit ihren Ausführungen zum Projekt Wil-West, an dem zwei Kantone und 22 Gemeinden der Region Wil beteiligt seien. Dieses neue Industrie- und Gewerbeareal soll unter Einbezug des öffentlichen wie des Strassenverkehrs Lösungen bieten sowie einen Beitrag leisten zur Wirtschafts- und Lebensraumentwicklung in der Region.
Lebensräume schaffen
Ganz im Sinn des fachlichen Austauschs ging anschliessend Kantonsbaumeister Erol Doguoglu (links) auf besondere Aspekte des Bauens ein. Bei allen Anstrengungen um Energieeffizienz sollen technische Lösungen nicht Überhand nehmen. So plädierte der Kantonsbaumeister explizit dafür, mehr Lust an konzeptionellen Lösungen zu vermitteln und das sich verändernde Klima einzubeziehen.In der angeregten Diskussion machten Vertreter des SIA deutlich, dass das Klima bei Architekturentwürfen schon lange ein Faktor sei, dass aber altes Know-how neu belebt werden müsse. Dazu gehöre auch, Aussenräume zu gestalten, Baumbestände zu schützen oder Strassenräume so zu gestalten, dass sich Menschen darin wohlfühlten.