Güntzel wird nicht Verwaltungsrichter

Lesezeit: 1 Minuten

Das "St.Galler Tagblatt" schoss scharf gegen SVP-Kantonsrat Karl Güntzel, der Richter am Verwaltungsgericht werden wollte. Das Vorgehen erinnert an die Kampagne gegen Herbert Huser, der vor einem Jahr für die SVP in die St.Galler Regierung wollte.

Karl Güntzel, Wunschkandidat der SVP, hat es nicht geschafft: Neuer Verwaltungsrichter für den Kanton St.Gallen ist Stefan Zürn (SVP). Er vereinte im 3. Wahlgang 70 Stimmen auf sich, Güntzel wurde von 47 Parlamentariern gewählt.

Im Vorfeld der Wahl wurde im „St.Galler Tagblatt“ Stimmung gegen Güntzel gemacht. Dabei ging es unter anderem um das Alter: Eine Amtszeit im Verwaltungsgericht beträgt sechs Jahre – Güntzel ist 66. Daneben wurde Güntzel als polarisierender Polterer dargestellt, der gerne „gegen Schienbeine“ trete.

In einem Leserbrief des St.Galler Rechtsanwalts und ehemaligen FDP-Kantonsrats Christoph Bürgi – ebenfalls im „Tagblatt“ – wurde auch bemängelt, Güntzels fachlicher Ruf sei nicht der beste. Diese Gelegenheit nutzte das „Tagblatt“, um Bürgi als „Zeugen“ gegen Güntzel ins Feld zu führen.

Das Vorgehen erinnert an die Kampagne, die vor rund einem Jahr gegen Herbert Huser, damaliger SVP-Kandidat für den St.Galler Regierungsrat, geführt wurde: Auch Huser hatte das „Tagblatt“ im Vorfeld der Wahlen angegriffen; der Altstädter Architekt wurde schlussendlich nicht gewählt.