Grösster E-LKW «Made in Thurgau»
Der bei der Kuhn (Schweiz) AG in Lommis umgebaute Komatsu 605 HD verbraucht keinen Dieseltreibstoff und produziert bei seinen täglich rund 20 Fahrten kein CO2. Die 110-Tonnen-Maschine generiert dabei Strom, der in der grössten je in einem Fahrzeug installierten Batterie gespeichert wird. Mit einem Teil dieser Energie fährt er wieder in das höher gelegene Abbaugebiet zurück, der Überschuss wird abends ins Netz eingespiesen.
Die Ciments Vigier SA hat die Arbeitsgemeinschaft E-Dumper, bestehend aus der Kuhn (Schweiz) AG und der Lithium Storage GmbH aus Illnau-Effretikon, beauftragt, eine erste rein elektrische Maschine als Ersatz für ein baugleiches Dieselfahrzeug zu bauen. Vigier war bereit, für ein solches Fahrzeug einen erheblichen Mehrbetrag zu bezahlen, da der E-Dumper in seinem geplanten zehnjährigen Einsatz keinen Dieseltreibstoff (normalerweise ca. 50'000 l/Jahr, das entspricht 130 t CO2/Jahr) braucht und die Unternehmung keine CO2-Kompensation zu leisten hat.
Das Bundesamt für Energie gewährt einen Förderungsbeitrag an die nicht amortisierbaren Mehrkosten für Entwicklung und Erprobung dieses Prototyps und hat dabei zur Auflage gemacht, dass das im Rahmen dieses Projektes erworbene Know-how dem Forschungs- und Industrieplatz Schweiz zu Gute kommt.
Noch nie wurde ein Fahrzeug dieser Leistungsklasse gebaut, das unter rauesten Umweltbedingungen voll beladen Steigungen bis 13 Prozent bewältigen kann, damit die Batterien von 600 kWh mit elektrischen Strömen bis zu 3'000 Ampere belastet, bei den Talfahrten aber auch um je 40 kWh auflädt und dabei per Saldo als Energie-Plus-Fahrzeug unterwegs ist. Pro Tag und Fahrzeug wird dieser Überschuss auf bis zu 200 kWh geschätzt.
Wenn die Prognosen zutreffen und sich die Nutzung des neuen E-Dumpers bewährt, hat Ciments Vigier SA bereits eine weitere Bestellung in Aussicht gestellt und könnte längerfristig bis zu acht Fahrzeuge rein elektrisch betreiben.