Thurgau

Griesser setzt auf Aluminium

Griesser setzt auf Aluminium
Urs Neuhauser
Lesezeit: 2 Minuten

Als Branchenvorreiterin setzt die Griesser AG aus Aadorf künftig auf nachhaltigeres Aluminium bei der Herstellung ihrer Produkte. Mit Green Aluminium reduziert das europaweit führende Sonnenschutzunternehmen die CO₂-Emissionen pro produziertem Kilogramm Aluminium um bis zu 30 Prozent.

Text: PD

Aluminium bietet mit seiner hohen Witterungsbeständigkeit, dem geringen Gewicht, der hohen Stabilität und der guten Recyclingfähigkeit ideale Voraussetzungen für die Herstellung der hochwertigen Sonnenschutzprodukte von Griesser. Ein wesentlicher Nachteil ist jedoch der enorme Energiebedarf bei der Aluminiumherstellung.

Obwohl Griesser bereits dank eines Aluminiumrezyklatanteils von 30 % mit bis zu 4,7 kg CO₂-Emissionen pro produziertem Kilogramm Aluminium unter dem europäischen Durchschnitt von 6,71 kg und dem globalen Durchschnitt von 16,72 kg liegt, hat sich der Sonnenschutzhersteller das Ziel gesetzt, diesen Wert nachhaltig zu senken.

Für Urs Neuhauser, CEO der Griesser Group, ist dies ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele des Unternehmens: «Unsere Klimavision sieht eine vollständige Dekarbonisierung bis 2050 vor. Um dies zu erreichen, müssen wir auch bei unserer Produktwelt ansetzen und diese in Richtung CO₂-Neutralität weiterentwickeln. Mit nachhaltigen Produkten im Solar- oder Recycling-Bereich konnten wir bereits erste Erfolge verzeichnen. Mit Green Aluminium erreichen wir ein neues Level.»

Das bisher von Griesser verwendete Aluminium bestand zu 36 % aus Pre-Consumer- und Post-Consumer-Schrott sowie zu 64 % aus Primäraluminium. Das neu verwendete Green Aluminium setzt sich aus 65 % Pre-Consumer- und Post-Consumer-Schrott und nur noch zu 35 % aus Primäraluminium zusammen. Dies ermöglicht dem europaweit führenden Sonnenschutzunternehmen CO₂-Einsparungen pro Kilogramm Aluminium von bis zu 30 % auf 3,3 kg CO₂/kg Aluminium.

Dafür arbeitet Griesser mit zwei europäischen Lieferanten zusammen, die zertifiziertes Low-Carbon-Aluminium anbieten. Insbesondere im Bereich des Primäraluminiums bringt diese Zusammenarbeit weitere Vorteile, da dieses Aluminium mit erneuerbaren Energien und modernen Technologien in Europa erzeugt wird, was zu bis zu fünfmal tieferen CO₂-Emissionen führt im Vergleich zur herkömmlichen, kohleintensiven Herstellung.

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Grosser Impact auf die CO₂-Bilanz von Griesser

Die CO₂-Bilanz von Griesser wird nach einem internationalen Standard berechnet. Diese erfolgt durch die internationale Klimaschutzorganisation myclimate, mit der Griesser bereits seit 2008 zusammenarbeitet. Die CO₂-Bilanz wird in vier Kategorien unterteilt: Material, Energie, Mobilität & Transport sowie Entsorgung. Bilanziert werden die Emissionen der Produktionsstandorte Aadorf, Nenzing (AUT), Carros (FR) und Wolschwiller (FR). Mit rund 87 % liegt der höchste CO₂-Anteil im Bereich Material. Innerhalb dieser Kategorie werden 78 % durch Aluminium verursacht.

«Im Materialbereich Aluminium haben wir den grössten Hebel, um unseren CO₂-Footprint stark zu verringern. Dies begründet die Priorität unseres Handelns und weshalb wir genau in diesem Bereich nach Lösungen suchen», so Urs Neuhauser zur Green Aluminium-Initiative von Griesser.

Potenzial nachhaltig weiter ausschöpfen

Bei einer Erhöhung des Post-Consumer-Aluminiums sind bereits heute Werte unter 2 kg CO₂ pro Kilogramm Aluminium erreichbar. Allerdings noch nicht in der benötigten Menge.

Die Herausforderungen liegen in der Aufbereitung und im Schliessen der Kreisläufe für das Recycling. Griesser wird diesen Weg weiter beschreiten, wie Urs Neuhauser betont: «Mit dem seit 142 Jahren in unserer DNA verankerten Pioniergeist werden wir dieses Vorhaben weiter vorantreiben, um unseren CO₂-Fussabdruck fortlaufend zu senken. Genauso wichtig ist es für uns, einen branchenweiten Impuls zu setzen, um gemeinsam dem Klimawandel entgegenzuwirken.»

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