«Flirts» der BLS übergeben

Bernard Guillelmon, CEO der BLS, und Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident und Group CEO ad interim von Stadler, haben in Erlen erstmals den neusten BLS-Zug des Typs FLIRT der Öffentlichkeit präsentiert. Der Roll-out ist einer der wichtigsten Meilensteine im Entstehungsprozess eines Schienenfahrzeugs. In der Branche ist es üblich, dass dieser Moment gebührend gefeiert wird. Im Rahmen des Roll-outs wurden die Züge auf den Namen «Mika» getauft. «Mika» steht für moderner, innovativer, kompakter Allroundzug. Die Taufe von Zugflotten hat Tradition bei der BLS. So sind die von Stadler gebauten Doppelstocktriebzüge des Typs «Kiss» als MUTZ unterwegs. Der Name für die neuen Züge wurde im Rahmen eines von der BLS öffentlich durchgeführten Wettbewerbs ausgewählt.
Ein Zug, der alle verbindet
Bernard Guillelmon, CEO der BLS, freut sich über den neuen Zug: «Unser 'Mika' verbindet Menschen und Regionen: Schon bald bringt er unsere Kundinnen und Kunden auf dem Netz der S-Bahn Bern und den RegioExpress-Strecken sicher und komfortabel ans Ziel. Ich bin überzeugt, die BLS verfügt damit über einen Zug, der unsere Gäste begeistert. Auch unsere Mitarbeiter werden sich an ihrem neuen Arbeitsort wohl fühlen.»
BLS und Stadler haben bei der Ausgestaltung der sechsteiligen Züge von Beginn an Kundenvertreter, ausgewählte Fahrgäste sowie Behindertenorganisationen einbezogen. Sowohl die S-Bahn- wie auch die RegioExpress-Züge verfügen über niederflurige und grosszügige Einstiegsbereiche mit Stehplatzzonen, grossen Fenstern, Ablageflächen, Steckdosen in der ersten und zweiten Klasse und guten Handyempfang. Sie sind einstöckig und 105 Meter lang. Die RegioExpress-Züge sind mit einer Verpflegungszone ausgestattet. Die Züge für den S-Bahn-Verkehr (28 Stück) und für den RegioExpress-Verkehr (30 Stück) sind technisch identisch. Ab 2021 werden die Züge schrittweise eingesetzt. Die ersten Züge verkehren auf der Linie Bern – Neuchâtel – La-Chaux-de-Fonds.
Die 58 Triebzüge der neusten Generation des Typs Flirtersetzen drei ältere Fahrzeugtypen und vereinheitlichen die BLS-Flotte. Damit werden der Betrieb, die Einsatzplanung und der regelmässige Service der Züge stark vereinfacht.
Erstmaliger Einsatz von «Guardia»in der Schweiz
«Es ist für das ganze Stadler-Team immer eine grosse Freude, zusammen mit einem Schweizer Bahnbetreiber einen neuen Zug für unseren Schweizer Heimmarkt entwickeln und bauen zu dürfen», sagt Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident und Group CEO ad interim von Stadler. Bei den neuen FLIRT der BLS kommt das neue ETCS-Zugsicherungssystem Guardia von Stadler zum Einsatz. Erstmals wird damit in der Schweiz diese Neuentwicklung in einer grösseren Serie von Triebzügen installiert. «Obschon wir erst 2016 in den Signalling-Bereich eingestiegen sind, können wir bereits jetzt der BLS ein eigenes, innovatives und zuverlässiges Zugsicherungssystem anbieten. Das macht uns als Unternehmen unabhängiger, wovon unsere Kunden profitieren werden», betonte Peter Spuhler im Rahmen der Roll-out Feierlichkeiten.
Guardia besteht aus Hard- und Software, die im Zug installiert wird. Position, Geschwindigkeit und weitere Daten werden dem Lokführer angezeigt und an die Zentrale übermittelt. Gleichzeitig können Daten wie die Fahrerlaubnis empfangen werden. Guardia markiert für den Schienenfahrzeughersteller aus der Ostschweiz einen wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte.