Erstmals Enzian im Kräuterfeld

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Der Gelbe Enzian ist eine der 42 Zutaten für den Appenzeller Alpenbitter. Seit vier Jahren werden der Enzian sowie Kräuter auf heimischen Höfen angebaut. Derweil wächst die Anzahl der «Kräuterfrauen», welche die entsprechenden Gewächse anpflanzen.

Er überragt alle anderen Kräuter in Ida Inauens Garten in Gonten AI. Doch an den hohen Stielen und Blüten des Gelben Enzians ist die Kräuterfrau nicht wirklich interessiert. Um den Appenzeller Alpenbitter herzustellen, braucht es die Wurzeln. Erst nach vier Jahren können sie ausgegraben werden. Ida Inauen: «Ich bin sehr gespannt darauf, wie tief ich graben muss. Das ist eine ganz neue Erfahrung.» Auch hinter dem Fabrikationsgebäude und dem Viadukt an der Weissbadstrasse 27 in Appenzell wächst Enzian. Die Pflanzen auf dem «Teststreifen» der Appenzeller Alpenbitter AG sind allerdings erst im nächsten Jahr erntereif.

Die Würze in Kürze

Ausprobieren, scheitern, neu beginnen, reiche Ernte einfahren. Nicht nur der Anbau von Enzian auf den Appenzeller Hügeln ist ein fortlaufendes Experiment, auch das Engagement der sieben Kräuterfrauen für den Appenzeller Alpenbitter setzt eine gute Portion Pioniergeist voraus. Von den 42 Kräutern seines Geheimnisses werden unter anderem Pfefferminz, Zitronenmelisse, Vermuth, Bohnenkraut, Lavendel und Majoran seit 2014 lokal angebaut. Geschäftsführer Stefan Maegli freut sich über den Erfolg: «Es ist längst kein Pilotprojekt mehr. Der lokale Anbau und die Partnerschaft mit den Kräuterfrauen bewähren sich.»

Zwei neue Kräuterfrauen

Experimentierfreudig hat sich auch Monika Knechtle in ihre neue Aufgabe als Kräuterfrau gestürzt. Auf ihrem Hof in Meistersrüte wachsen Lavendel und Pfefferminz. «Statt einer Abdeckfolie habe ich zuerst ein Bett aus Heu getestet. Vermulcht ist es zwar, aber mit dem Ergebnis war ich nicht ganz zufrieden.» Freude machen die jungen Triebe der Kräuterfrau trotzdem: «Ich gärtnere einfach gerne.» Aus demselben Grund hat sich auch ihre Kollegin Edith Räss im Oberen Hirschberg als neue Kräuterfrau angemeldet. Ihre Pefferminze kann bald geerntet und getrocknet werden. Die Vorfreude ist gross. «Zum Glück habe ich Tipps von meiner Vorgängerin bekommen.»

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Handarbeit wertschätzen

Viele Stunden Handarbeit stecken in den produzierten Kräutern, bevor sie als Zutaten für den Appenzeller Alpenbitter verwendet werden können. Das weiss auch der Geschäftsführer: «Ich schätze das grosse Engagement der Kräuterfrauen sehr. Es ist nicht selbstverständlich.» Am Ende kommt die regionale Zusammenarbeit vielen zugute: den Bäuerinnen, den Konsumenten und natürlich dem Appenzeller Alpenbitter.