Bischoff Textil verlagert nach Fernost

Die weltweit rund 1'000 Mitarbeiter zählende Bischoff Textil AG mit Hauptsitz in St.Gallen verlagert bis Sommer 2019 einen Grossteil ihrer Schweizer Produktion sowie der dazugehörigen Bereiche aus Kosten- und Wettbewerbsgründen in ihre Unternehmen in Thailand und Sri Lanka. Von diesem Entscheid werden voraussichtlich 45 Personen betroffen sein. Für zehn Beschäftigte liegen bereits Stellenanfragen anderer Unternehmen vor.
Kernteam für technische Textilien und Spezialitäten
Die Verantwortlichen der Bischoff Textil AG hatten ihre Mitarbeiter bereits im September über die angedachte Verlagerung der Produktion sowie der dazugehörigen Bereiche in Kenntnis gesetzt und gleichzeitig ein dreiwöchiges offizielles Konsultationsverfahren anberaumt. Während dieser Zeit kamen einzelne Ideen auf, die seitens des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung vertieft geprüft wurden. Es handelte sich hierbei insbesondere um organisatorische Fragen, wie nebst der Produktion von «technischen Textilien» und «Spezialitäten» allenfalls auch Teile der Designentwicklung und des Verkaufs vor Ort beibehalten werden könnten. Ein möglicher Lösungsansatz für die Designentwicklung («Swiss Design») wird noch näher angeschaut.
Die Schweiz ist als Produktionsstandort zu teuer
Mit der weiteren Verlagerung der Produktion erfolgt ein Schritt, der sich in den vergangenen Jahren immer mehr abzeichnete. Der Produktionsstandort Schweiz ist für die Herstellung und den Vertrieb hochwertiger Stickereien und Textilien wesentlich zu teuer geworden, zumal fernöstliche Produkte heute ein ebenso hohes Qualitätsniveau erreichen.
Finanzielle Unterstützung
Die vorgesehene Verlagerung führt nun unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Konsultationsverfahrens dazu, dass die Bischoff Textil AG in den nächsten Monaten voraussichtlich 45 Stellen abbauen wird. Die betroffenen Personen werden firmenintern betreut. Zudem erhalten sie eine grosszügige finanzielle Unterstützung aus einem speziellen Vorsorgefonds. Von den sechs Lehrlingen werden zwei die Lehre bei der Bischoff Textil AG zu Ende führen und vier in Zusammenarbeit mit dem Amt für Berufsbildung an andere Unternehmen vermittelt. Härtefälle sollen in jedem Fall vermieden oder bestmöglich abgefedert werden.
Schritt zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit
Die Verwaltungsräte der Bischoff Textil AG und der Bischoff Holding AG bedauern die Entscheidung der Produktionsverlagerung ausserordentlich. Im Bewusstsein, dass die Unternehmung auf eine lange St.Galler Tradition baut, schmerze dieser Entscheid sehr, gehe doch mit der weiteren Verlagerung der Produktion eine eigentliche Ära zu Ende. Diese bedauerliche Entscheidung sei im Sinne der Entwicklung, des Wachstums und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens aber nötig.