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Wie man schnell Kontakte knüpft

Wie man schnell Kontakte knüpft
Christoph Lanter
Lesezeit: 3 Minuten

In der Erfa-Gruppe Weinfelden treffen sich regelmässig an die 200 Unternehmer aus der Region zu Vorträgen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Vorstandsmitglied Christoph Lanter weiss, warum die EGW auch nach über 60 Jahren noch interessiert.

Christoph Lanter, die Erfa-Gruppe Weinfelden wurde bereits 1960 gegründet. Was war damals der Grund?
In den späten Fünfzigerjahren wurde der administrative Bürobereich dank der wirtschaftlichen Blüte immer mehr «technisiert» – mit elektrischen Schreibmaschinen und -automaten, mit Lochkartenverarbeitungen und Fotokopierern. Ernst Witzig sen. von der Firma Witzig, damals bekannt als «Büro Witzig», gründete 1960 die Vereinigung Erfa in Weinfelden. Die Plattform sollte Witzigs Kunden helfen, das Problem «administrativ technische Verarbeitung» in den Griff zu bekommen. Im Verlaufe der 1980er-Jahre war dann das Wissen der Kundschaft so ausgereift, dass dieses Thema bei den Anwendern kein Problem mehr war. Den Herren Paul Koller und Roland Schweiss ist es zu verdanken, dass die Erfa in Weinfelden trotzdem noch Bestand hat.

Und was bringt die Mitglieder heute zusammen?
Kurz: Lokaler Austausch auf Augenhöhe, spannende Referate und effizientes Networking. Das Veranstaltungsformat garantiert, dass inklusive Apéro nicht mehr als zwei Stunden investiert werden müssen – das kommt vielen unserer Mitglieder zupass.

Apropos Mitglieder: Wer kann oder soll bei Ihnen Mitglied werden?
Alle Firmen, Unternehmer und Kader aus der Region – man muss den Firmensitz nicht zwingend in Weinfelden haben. Pro Unternehmen können bis zu drei Personen an den Events unter dem Jahr teilnehmen. Ebenfalls in der Mitgliedschaft inklusive ist ein Weihnachtsessen für zwei Personen in Weinfelden. Dies alles gibt es zum Preis von 222 Franken – für Horizonterweiterungen, spannende Kontakte und praktischen Impulsen für den Alltag. 

«Man muss den Firmensitz nicht zwingend in Weinfelden haben.»

Jetzt konnten Sie zu Ihren Vorträgen schon namhafte Persönlichkeiten wie Staatswissenschaftler Christoph Frei, Olma-CEO Christine Bolt, SCCC-Präsident Felix Sutter oder Swiss-CEO Dieter Vranckx begrüssen. Wie schwierig ist es, Referenten für eine Organisation mit nur regionaler Ausstrahlung zu gewinnen?
Dank unserer Historie und den namhaften Persönlichkeiten, die bereits bei uns aufgetreten sind, nicht allzu schwierig. Hilfreich ist auch, dass die Veranstaltungen immer an einem Dienstag stattfinden und die Vorstandsmitglieder der Erfa-Gruppe ein gutes Netzwerk mitbringen. Anspruchsvoller wurde allerdings die Erwartung in Bezug auf das Honorar. Grundsätzlich ist die Erfa-Gruppe nicht gewinnorientiert; wir haben ein Budget für Referate. Doch kein unendliches … 

Und wie bestimmen Sie die Referenten, haben da die Mitglieder ein «Vorschlagsrecht» oder wählen Sie nach Aktualität oder Verfügbarkeit?
Der Vorstand organisiert sich mittels wenigen Sitzungen pro Jahr selbst. Es kommt immer wieder vor, dass Mitglieder uns Vorschläge zuspielen – diese werden gerne geprüft. Fix im Programm pro Jahr ist ein «Aussenanlass» sowie nach Möglichkeit ein Sportler oder eine Sportlerin. Im Januar tritt immer eine Persönlichkeit zur wirtschaftlichen Aussicht des Jahres auf. Oft geht es um inhaltliche Themen. Den regionalen Bezug stellen wir punktuell mit Referenten aber auch her. Es gibt kein «fixes» Raster, wer als Referent infrage kommt.

Hand aufs Herz: Netzwerkveranstaltungen gibt es wie Sand am Meer. Was macht die Erfa-Gruppe Weinfelden anders – oder besser – als andere?
Aus meiner Sicht ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor neben dem tiefen Mitgliederbeitrag der Umstand, dass man am Veranstaltungstag maximal zwei Stunden investiert und spätestens um 19 Uhr wieder weitergehen kann. Diese kurzen Impulse mit effizientem Networking habe ich sonst noch nie gesehen.

 

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Jetzt kann ich mir vorstellen, dass neben den Vorträgen das Netzwerken fast genauso wichtig ist, oder?
Klar – wir sind Unternehmer und tauschen uns gerne und effizient aus.

Zum Schluss: Wie schätzen Sie den wirtschaftlichen Impact – und die Zukunft – von lokalen Netzwerkveranstaltungen wie die der EGW ein?
Für die lokale Ebene sind solche Netzwerke wichtig. Als Jungunternehmer war die Erfa-Gruppe für mich eine wichtige Eintrittsschwelle, um schnell regionale Kontakte mit anderen Firmen aufbauen zu können. Zudem ermöglicht sie auf einfache Art, Kunden, potenzielle Kunden und Lieferanten in einem anderen Setting kennenzulernen. Man vertraut sich bei der Erfa-Gruppe – und was ist effizienter?

Text: Stephan Ziegler

Bild: Marlies Beeler-Thurnheer

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