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Kampf um Fachkräfte mit attraktiven Arbeitsplätzen

Kampf um Fachkräfte mit attraktiven Arbeitsplätzen
Lesezeit: 3 Minuten

Es begann 1922 als Schuhmacherei in Uznach. Daraus entwickelt haben sich 200 Filialen und ein wachsender Onlinehandel mit insgesamt rund 1200 Mitarbeitern. Vögele Shoes als Teil der Karl Vögele AG behauptet sich seit bald 100 Jahren am Markt. Gutes Fachpersonal ist dabei einer der Schlüssel zum Erfolg – und eine Herausforderung.

Der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeitmodellen ist eine grosse Herausforderung.

Vögele-CEO Adrian Grossholz

Vögele Shoes, der Retailer Bingo Shoe-Discount und Max Shoes: Das sind in der Schweiz bekannte Marken. Und 98 Prozent aller Schweizer kennen den Namen Vögele. Die Vögele-Unternehmen – Mode und Schuhe – haben sich alle aus einer Familiengeschichte entwickelt, die der Schuhmacher Karl Vögele einst im st.gallischen Uznach begründete.

Das Traditionsunternehmen setzt auf ein vielfältiges Schuh- und Accessoires-Angebot in allen Segmenten – für Damen, Herren, Kinder und im Sportbereich. Ziel sei «Mode zu erschwinglichen Preisen», wie Adrian Grossholz sagt, seit März 2016 CEO der Karl Vögele AG. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich nach wie vor in Uznach – sehr zum Wohle des regionalen Arbeitsmarkts. Denn dort sind viele Stellen in Verwaltung und Logistik angesiedelt.

Trotz internationaler Partnerschaft wollen wir unsere eigene Unternehmens-DNA nicht verlassen.

Filialnetz gestrafft

Der Hauptharst der Angestellten ist allerdings in den Filialen angesiedelt. Deren Anzahl ist kleiner als auch schon. «Aufgrund der in den letzten Jahren erfolgten Neupositionierung des Unternehmens und damit einhergehenden Optimierungen der Filialstandorte wurde das Filialnetz schweizweit gestrafft», erklärt Grossholz. Das habe auch zu einer Anpassung der Mitarbeiterzahl nach unten geführt, allerdings «weitestgehend über natürliche Fluktuation».

Fachpersonal zu finden, ist ohnehin eine der grossen Aufgaben für die Karl Vögele AG. Es herrsche derzeit ein spürbarer Arbeitnehmermarkt, so Grossholz, zudem seien die Anforderungen an die Arbeitsstelle gestiegen, beispielsweise in Bezug auf flexible Arbeitszeitmodelle. Grossholz: «Diese Wünsche und Anforderungen mit den betrieblichen Gegebenheiten vereinbar zu machen – Stichwort Öffnungszeiten der Filialen –, stellt eine grosse Herausforderung dar.»

Interne und externe Weiterbildung

Entsprechend ist man stolz und froh, dass man auf viele langjährige Angestellte zählen kann. Dennoch ist es eine Daueraufgabe, auf dem Arbeitsmarkt präsent zu sein. Bewusst biete das Unternehmen seinen Leuten sehr gute Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, so Grossholz. Lehrlinge – es gibt derzeit 67 von ihnen in mehreren Berufen – werden über die Jahre begleitet und gefördert bis hin zur Schulung als Filialleiter. Dazu kommen regelmässige alltags- und praxisnahe Schulungen und Seminare. Auch externe Weiterbildungen würden begrüsst und finanziell unterstützt, betont der CEO. Das alles sind Investitionen ins eigene Personal. Eine solche ist auch das interne Talentmanagement im Vertrieb zur Förderung der HighPerformer.

Um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, fliesst auch Geld in die Infrastruktur. Beispielsweise neu umgebaute Filialen, die Offline- und Online-Angebote verbinden, moderne Arbeitsplätze, ein Personalrabatt sowie verschiedene Incentives von diversen Partnern. Wie zufrieden die Mitarbeiter sind, wird sporadisch mit Befragungen erhoben, jüngst etwa im Rahmen einer Bachelorarbeit zum Thema Kommunikation. Die Auswertung ist noch ausstehend, je nach Resultat sollen dann Lehren gezogen und Massnahmen eingeleitet werden.

Ein Betriebsrat, entstanden auf freiwilliger Basis, dient als Sprachrohr für das Personal, gibt die Stimmung dort weiter und artikuliert Wünsche und Bedürfnisse gegenüber der Geschäftsleitung. «Ebenfalls führen wir regelmässig ein Mitarbeiterfrühstück bei uns im Hauptsitz in Uznach durch, bei welchem die Mitarbeiter die Möglichkeit erhalten, der Geschäftsleitung Fragen aller Art zu stellen», sagt Adrian Grossholz weiter.

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Verschiedene Arbeitsmodelle

Dem immer öfter angesprochenen Wunsch nach flexiblen Arbeitszeitmodellen kommt die Karl Vögele AG mit verschiedenen Massnahmen entgegen: Lösungen mit gleitenden Arbeitszeiten, Teilzeitstellen sowie Home-Office-Modelle im Service Center. «Im Vertrieb stellt es sich dagegen schwieriger dar», erklärt Grossholz, «da wir aufgrund von Öffnungszeiten gebunden sind.» Im Verteilzentrum seien es saisonale Schwankungen, die ein flexibles Arbeitszeitmodell nicht immer zulassen.

Ein «internationales Flair» habe diesen Sommer Einzug gehalten durch die Partnerschaft mit der polnischen CCC Group – «einer der grössten und am schnellsten wachsenden Schuhhändler und -hersteller in Europa», wie Grossholz sagt. Es sei aber ein Anliegen, die eigene DNA der Karl Vögele AG dabei auf keinen Fall zu verlassen.

Die Partnerschaft mit der polnischen CCC Group hat uns ein internationales Flair gebracht.

Karl und Charles

Auf den ersten Blick verwechselbar, aber zwei unabhängige Firmen: Das sind Karl Vögele und Charles Vögele. Die Charles Vögele in Pfäffikon ging vor einiger Zeit an die italienische Modekette OVS, die inzwischen bekanntlich dicht machen musste. Der Schuhhändler Karl Vögele in Uznach hat damit nichts zu tun. Entspringen tun die beiden Firmen aber derselben Familie: Charles Vögele war ein Sohn von Karl Vögele, der einst mit einer Schuhmacherei den Grundstein für die Schuhladenkette gelegt hatte. Sein anderer Sohn Max – ein Bruder von Charles – hatte danach das Unternehmen zu den heutigen Vögele Shoes entwickelt.

Text: Marcel Baumgartner

Bild: zVg

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