Thurgau

Von Deutschland oder der Region Winterthur in den Thurgau

Von Deutschland oder der Region Winterthur in den Thurgau
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Auch 2023 zogen wieder zahlreiche Menschen neu in den Thurgau, andere zogen weg. Woher die neuen Einwohner kamen und wohin die Wegziehenden gingen, beleuchtet ein soeben erschienener Webartikel der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau. Zu den Einbürgerungen und zur Sprachenlandschaft im Thurgau stehen ebenfalls neue Informationen bereit.

Text: PD/stz.

Ob mit oder ohne Neuzuzügerapéro: Auch 2023 durften die Thurgauer Gemeinden viele Neuzuzüger begrüssen. Über 40 Prozent von ihnen wohnten zuvor in einer anderen Thurgauer Gemeinde. Insgesamt zügelten 10'800 Personen innerhalb des Kantons Thurgau in eine andere Gemeinde. Dies geht aus einem Webartikel hervor, den die Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau unter www.statistik.tg.ch publiziert hat.

Viele Zuzüge aus den Kantonen Zürich und St.Gallen

Dazu kamen 7160 Personen, die aus einem anderen Kanton in den Thurgau zogen. Die meisten von ihnen wohnten zuvor in den Nachbarkantonen Zürich und St. Gallen. Aus dem Kanton Zürich zügelten 2770 Personen in den Thurgau, während 2030 Personen aus dem Thurgau in den Kanton Zürich wegzogen.

Damit gab es eine Nettozuwanderung von 740 Personen aus dem Kanton Zürich – dies ist weitaus mehr als aus anderen Kantonen. Aus dem Kanton St.Gallen gab es ebenfalls viele Zuzüge, es verliessen aber auch viele den Thurgau in Richtung des östlichen Nachbarkantons.

Wer aus dem Kanton Zürich in den Thurgau zügelte, wohnte zuvor am häufigsten im Bezirk Winterthur (40 Prozent), in der Stadt Zürich oder im Bezirk Bülach (je rund 10 Prozent). Aus dem Bezirk Winterthur kamen 1110 Personen in den Thurgau, während lediglich 770 Personen aus dem Thurgau in den Bezirk Winterthur wegzogen. 330 neue Einwohner kamen aus der Stadt Zürich in den Thurgau; in die umgekehrte Richtung – aus dem Thurgau in die Grossstadt – verlegten dagegen etwas mehr Menschen ihren Wohnsitz (390).

Am meisten aus Deutschland

Gut 7300 Menschen wanderten 2023 aus dem Ausland in den Thurgau ein. Zu ihnen gehörten über Tausend Ukrainer, die 2022 in der Schweiz Zuflucht suchten und gemäss Definition des Bundes im Jahr 2023 erstmals zur ständigen Wohnbevölkerung zählten.

Erneut war die Einwanderung aus Deutschland hoch: Mit 1870 Personen zogen ähnlich viele Deutsche in den Thurgau wie im Vorjahr. Gut 500 Einwanderer waren schweizerischer Nationalität. Viele dieser ehemaligen Auslandschweizer hatten zuvor in Deutschland gelebt; insgesamt kamen die Rückkehrer aus über 80 verschiedenen Herkunftsländern.

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Auswanderungen häufig nach Deutschland oder Portugal

Von den 2980 Menschen, die aus dem Thurgau ins Ausland wegzogen, wanderten gut 800 nach Deutschland aus, am zweitmeisten nach Portugal (200 Personen). Bei Portugiesen gibt es bereits seit einigen Jahren mehr Auswanderungen als Einwanderungen.

Thurgauer mit Schweizer Pass, die 2023 auswanderten, zog es – neben Deutschland – in viele verschiedene Länder, unter anderem nach Thailand und Spanien.

Fast die Hälfte der Eingebürgerten sind in der Schweiz geboren

Fast die Hälfte der 1260 Personen, die 2023 im Thurgau eingebürgert wurden, sind in der Schweiz geboren. Dies geht aus einem weiteren Webartikel der Dienststelle für Statistik hervor, der die Einbürgerungen beleuchtet. Vier von fünf Eingebürgerten, die bereits in der Schweiz geboren wurden, waren jünger als 30 Jahre. Die Neuschweizer mit Geburtsort im Ausland waren zum Zeitpunkt der Einbürgerung in der Regel älter, oft zwischen 40 und 50 Jahre alt.

Die Zahl der Doppelbürger hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Thurgauer mit Doppelbürgerschaft haben neben dem schweizerischen am häufigsten einen italienischen, deutschen, türkischen oder nordmazedonischen Pass.

Immer weniger sprechen schweizerdeutsch zu Hause

Die Zuwanderung aus dem Ausland wirkt sich auf die Sprachenlandschaft im Thurgau aus. Dies zeigt ein weiterer, kürzlich veröffentlichter Webartikel der Dienststelle für Statistik. So wird zu Hause etwas weniger oft schweizerdeutsch gesprochen als noch vor zehn Jahren: 2020/22 sprachen 80 Prozent der über 15-jährigen Bevölkerung zu Hause schweizerdeutsch, zehn Jahre zuvor waren es 85 Prozent. 12 Prozent  der Thurgauer Bevölkerung sprechen mehrere Hauptsprachen; bedeutender geworden ist vor allem Englisch.

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