Thurgauer Konjunkturbild ist durchzogen
Text: PD
Gemäss dem Thurgauer Wirtschaftsbarometer, der vom Kanton Thurgau, der Thurgauer Kantonalbank, der Industrie- und Handelskammer und dem Thurgauer Gewerbeverband publiziert wird, hat sich die Geschäftslage der Thurgauer Industrie zuletzt kaum verändert.
Industrie: Nachfrageschwäche
Sorgen bereitet nach wie vor der zu tiefe Auftragsbestand. Insbesondere aus dem Ausland fehlen Aufträge. In vielen Industriebetrieben wird die Produktion durch ungenügende Nachfrage eingeschränkt. Die Situation hat sich seit dem Frühling jedoch nicht weiter verschärft. Zuletzt gingen sogar wieder mehr Bestellungen ein.
Die Nachfrageschwäche zeigt sich auch bei den Exporten aus dem Thurgau. Sie blieben im zweiten Quartal hinter dem Vorjahresniveau zurück, aber bei weitem nicht mehr so stark wie im ersten Quartal.
Für die kommenden Monate äusserten sich die befragten Industriebetriebe im Juli – und somit vor der Erstarkung des Frankens Anfang August – wieder etwas positiver als noch im Frühling.
Baugewerbe: unverändert gut
Im Thurgauer Baugewerbe blieb die Geschäftslage im zweiten Quartal gut, sowohl die Bautätigkeit als auch die Nachfrage waren stabil. Mehr als jeder zweite Betrieb wurde durch Arbeitskräftemangel beschränkt. Trotzdem zeigen sich gewisse Abschwächungstendenzen: So wird der Auftragsbestand nicht mehr als hoch, sondern als normal eingestuft.
Für das dritte Quartal rechnen die Betriebe mit einer leicht geringeren Bautätigkeit. Im Bauhauptgewerbe erwartet man eine rückläufige, im Ausbaugewerbe eine gleichbleibende Nachfrage. Bis zum Jahresende gehen die Baubetriebe mehrheitlich von einer unveränderten Geschäftslage aus.
Detailhandel: befriedigend
Die Thurgauer Detailhändler beurteilten Mitte 2024 ihre Geschäftslage etwas zurückhaltender als im Frühling; sie gilt nur noch als befriedigend. Für das dritte Quartal 2024 erwarten sie mehrheitlich unveränderte Verhältnisse, bis zum Jahresende eine etwas bessere Geschäftslage.
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In der August-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers werden zudem die vier Thurgauer Forschungsinstitute beleuchtet, die von der Thurgauischen Stiftung für Wissenschaft und Forschung in enger Zusammenarbeit mit der Universität Konstanz und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) Konstanz betrieben werden.
«Unternehmen profitieren direkt von der angewandten Forschung», betont Christof Widmer, Chef des Amts für Mittel- und Hochschulen und Geschäftsführer der Thurgauischen Stiftung für Wissenschaft und Forschung, im Thurgauer Wirtschaftsbarometer.
Thurgauer Wirtschaftsbarometer online: www.wirtschaftsbarometer.tg.ch