Gelungene Premiere von «BOOM! Der Thurgauer Wirtschaftstag»
Text: pd
«Umgehendes Feedback, flexible Lebensgestaltung und klare Kommunikation sind drei Eigenschaften, welche die Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2012) sehr hoch gewichtet», erklärte Stefanie Hafner.
Als Partnerin und Chief People & Culture Officer von Neoviso weiss sie, wie und warum die junge Generation anders tickt als ihre Vorgänger. Zudem seien diese jungen Menschen digital sehr affin und würden viel über digitale Kanäle wie Snapchat, Instagram oder Youtube kommunizieren oder darüber Informationen beziehen. Diese Generation könne hohe Ansprüche an die Arbeitswelt stellen, aber diese mit grosser Einsatzbereitschaft und Neugier auch rechtfertigen, so Hafner.
Nachwuchsförderung im Fokus
Roland Martin, Head of Sales bei der Model AG, zeigte auf, wie sich das Thurgauer Unternehmen erfolgreich für die Mitarbeiter aus den verschiedenen Generationen engagiert. «Einen starken Fokus legen wir auf Entwicklung und Fortbildung unserer Führungskräfte. Zudem investieren wir stark in den Nachwuchs», so Martin.
Dazu gehörten interne Führungsschulungen oder ein Wettbewerb für Verpackungsdesign, wo Jungtalente aus 60 Ländern ihre Ideen einreichen könnten. Daneben setzt das Unternehmen auf Kreislaufwirtschaft bei der Kartonproduktion und auf erneuerbare Energie.
Länger arbeiten auf freiwilliger Basis
Dass die AHV einen markanten Passiven-Überschuss in der Bilanz ausweise, zeigte UBS-Chefökonom Daniel Kalt eindrücklich auf. Sein Referat widmete sich der Frage, wie die Grösse der Babyboomer-Generation (geboren zwischen 1946 und 1964) verbunden mit unserer Reformunfähigkeit den Generationenvertrag und unser Wachstumspotenzial gefährden.
Auf Fakten basierend zeigte Daniel Kalt auf, wie sich die demographischen Entwicklungen von nun auf die Schweizer Wirtschaft und die AHV auswirken werden. «Das Referenzalter für Renten an die effektive Lebenserwartung zu knüpfen und die Arbeitstätigkeit auf freiwilliger Basis über das Rentenalter hinaus zu ermöglichen, sind Lösungsansätze, um diesen Entwicklungen entgegenzutreten», so Kalt.
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Neues zulassen und Altes wertschätzen
Moderator Philipp Gemperle diskutierte auf dem Podium mit Alt-Nationalrat Hansjörg Walter, Geschäftsführerin Michèle Bongetta und Werkstudentin Maria Näf über die Eigenschaften der Generationen. Dabei zeigten sich klare Unterschiede. Einig waren sie sich jedoch, dass Offenheit für Bedürfnisse der jungen Generationen und die Erfahrung der älteren Generation das Rezept für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sei.
Auf dem zweiten Podium tauschten sich Walter Moser von Moser Stalleinrichtungen, Landwirtin Rahel Osterwalder und Karl Müller von kybun Joya dazu aus, was sie bewogen hat, den Familienbetrieb zu übernehmen. Auch hier sei der respektvolle Umgang unter den Generationen Schlüssel zum Erfolg. Karl Müller sagte, dass man als Nachfolgerin oder Nachfolger eine eigene Vision für das Unternehmen brauche, um neue Wege gehen zu können.