Thurgau

Erste grosse Thurgauer Solarstromanlagen nehmen Produktion auf

Erste grosse Thurgauer Solarstromanlagen nehmen Produktion auf
Sie stellten ein Beispiel für die Förderung von grossen Solarstromanlagen ohne Eigenverbrauch in Affeltrangen vor: Andrea Paoli, Abteilungsleiter Energie, Walter Schönholzer, Chef des Departements für Inneres und Volkswirtschaft, Markus Hofmann und Michael Fisch, beide Geschäftsführer der Hofmann & Fisch Bauunternehmung GmbH, sowie Willy Langenegger, Besitzer und Betreiber der Photovoltaikanlage auf den Hallen von Hofmann & Fisch
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Grosse Dachflächen von Lagerhäusern, Scheunen oder Industriegebäuden könnten im Thurgau bis zu 500 Gigawattstunden pro Jahr zur Solarstromproduktion beitragen. Ohne hohen Eigenverbrauch amortisieren sich solche Anlagen aber auch mit der Förderung des Bundes ungenügend. Deshalb blieb dieses Potenzial bisher weitgehend ungenutzt. Der Thurgau schliesst seit Januar 2022 mit einem Förderprogramm diese Lücke. Die Nachfrage ist gross – erste Anlagen produzieren schon Solarstrom.

Soll die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet werden, muss die Erzeugung von erneuerbaren Energien massiv gesteigert werden. In der energiepolitischen Strategie des Kantons Thurgau nimmt die Nutzung der Sonnenenergie einen wichtigen Platz ein.

Der Grosse Rat setzte sich letztes Jahr für eine Erhöhung der Zielsetzungen bezüglich Zubau von Anlagen zur Produktion von erneuerbaren Energien ein. So wurde im «Energiekonzept 2020-2030» das Ziel zur jährlichen Solarstromproduktion bis 2030 um 50% auf 300 GWh erhöht.

Vorreiterrolle des Kantons Thurgau
Im «Konzept für einen stärkeren Zubau von grossen Solarstromanlagen auf Dachflächen und Infrastrukturanlagen im Kanton Thurgau» sind Massnahmen definiert, wie das Zubauziel erreicht werden könnte.

Eine der Massnahmen, die der Regierungsrat bereits umgesetzt hat, ist die Unterstützung von grossen Solarstromanlagen ohne Eigenverbrauch. Trotz Förderbeiträgen des Bundes sind diese Anlagen noch nicht wirtschaftlich, da die Produktionskosten höher sind als die Rückspeisetarife.

Der Kanton Thurgau nimmt mit seinem Förderprogramm immer wieder eine Vorreiterrolle ein. Als schweizweit erster Kanton unterstützt der Kanton Thurgau nun grosse Solarstromanlagen ab 100 Kilowattpeak (kWp) ohne Eigenverbrauch mit einer ergänzenden Einmalvergütung. Pro Quartal werden dafür 300'000 Franken zur Verfügung gestellt.

Sechs Monate nach dem Start des Förderprogramms ist das Fazit ausserordentlich positiv. 25 Fördergesuche für Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 5'150 kWp wurden bereits gestellt.

In den ersten beiden Quartalen konnte für jene sieben Anlagen mit dem besten Kosten/Nutzen-Verhältnis eine Förderzusage erteilt werden. Deren Solarstromproduktion entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 450 Haushalten.

Eine dieser Anlagen ist mit einer Leistung von 305 kWp in Affeltrangen bereits ans Netz gegangen und produziert umweltfreundlichen Solarstrom, wie Regierungsrat Walter Schönholzer an einem Medienanlass vor Ort darlegte.

Es braucht auch Windenergie
Strom aus Sonnenenergie steht allerdings überwiegend in den Sommermonaten zur Verfügung. Für eine ganzjährige Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien sind deshalb weitere Quellen zu erschliessen.

Im Kanton Thurgau kommt dafür vor allem die Windenergie in Frage. Deren Stromproduktion ist in den Wintermonaten am höchsten, so dass sich die Anlagen zur Produktion von Strom aus Sonne und Wind optimal ergänzen. Auch Holz-Wärmekraftkopplungsanlagen tragen im Winter zur sicheren Strom- und Wärmeproduktion bei.

Der Bund beabsichtigt, im kommenden Jahr nachzuziehen und die Förderung von grossen Solarstromanlagen ohne Eigenverbrauch auf nationaler Ebene anzubieten.

Der Thurgau will sein Förderprogramm dann erneut anpassen und jene Bereiche unterstützen, die vom Bundesprogramm nicht abgedeckt werden.

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