Arbeitgeber Mittelthurgau gehen fremd
Text: Martin Sinzig
50 Vertreter aus dem Kreis der Arbeitgeber Mittelthurgau durfte Präsident Dominik Hasler am 21. Februar zu einem Perspektivenwechsel begrüssen, für diesmal am Bodensee und damit jenseits des Verbandsgebiets zu einer Information über aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen.
Synergien auf dem Spitalcampus
Auf dem Spitalcampus in Münsterlingen bewirtschaftet die von einer privaten Trägerschaft gebaute, moderne Herz-Neuro-Klinik am Bodensee (HNZB) 58 Betten und beschäftigt 250 Mitarbeiter, wie Direktorin Simone Schwinger ausführte.
Mit seiner umfassenden ambulanten wie stationären Versorgung inklusive des Rettungs- und Notfalldiensts sei das Zentrum Teil der kantonalen Versorgung geworden. Insbesondere könnten dank der Ansiedlung auf dem Spitalcampus Synergien mit dem Kantonsspital genutzt werden, so zum Beispiel im Bereich der Radiologie, des Labors oder der Apotheke.
Frührehabilitation beginnt hier
Dank der Einbettung in den Spitalcampus wurde hier ebenso eine Frührehabilitation möglich. Die Rehaklinik Zihlschlacht betreibt im HNZB eine Station mit elf Betten, wo es vor allem um die Beatmungsentwöhnung und Erstmobilisation von Patienten geht, bevor die Rehabilitation weitergeführt wird, erläuterte Michèle Bongetta, Geschäftsführerin der Rehaklinik Zihlschlacht und Vorstandsmitglied der Arbeitgeber Mittelthurgau.
Fachkräfte selber produzieren
«Ohne Kooperationen geht es nicht», betonte Simone Schwinger. Zudem bleibe der Fachkräftemangel eine ständige Herausforderung, besonders für eine Herzklinik, die hochspezialisierte Kräfte brauche.
Die Rehaklinik Zihlschlacht, die insgesamt 600 Personen beschäftige, habe als erste Rehaklinik der Schweiz begonnen, eigene Fachleute im Bereich der Intermediate Care (IMC) auszubilden, ergänzte Michèle Bongetta. Inzwischen seien alle Stellen besetzt.
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Steiniger Weg für elektronische Dossiers
Bevor Andreas Künzli, Chefarzt Herzchirurgie, und Bernhard Brehm, Chefarzt Kardiologie, durch die Klinik führten, informierte Sonja Renner, Leiterin Finanzen & KVG des kantonalen Amts für Gesundheit, über den Stand des Elektronischen Patientendossiers (EPD).
Das bereits 2007 angestossene Projekt sei auf einem steinigen Weg. Seit 2022 könnten zwar elektronische Dossiers eröffnet werden, doch die Herausforderungen seien zahlreich, und es brauche alle, um das EPD voranzubringen.