Tisch schlägt Handy
Text: Fabian A. Meyer
«Die Lehrstellenforen St.Gallen und Bodensee, die als Tischmesse durchgeführt werden, sind ein echtes Bedürfnis», stellt lehrstellenforum.org-Präsident Mario Stäheli fest. Denn: «Viele Unternehmen suchen nach Kontakten, damit sie die richtigen Lernenden finden.» Und hierbei hilft das Lehrstellenforum: Mit wenig Aufwand können Firmen ihre unterschiedlichen Berufe präsentieren und das Interesse sowohl am Unternehmen als auch an der Berufsgattung wecken.
Auf Augenhöhe kommunizieren
Das geht über eine Tischmesse besonders gut. «Denn so kommen Eltern und Schüler direkt in den Dialog mit Arbeitgebern sowie Lehrlingen können auf Augenhöhe kommunizieren.» Seitens Aussteller schätze man die Chancengleichheit zwischen Klein- und Grossunternehmen. Denn hier kann jeder mitmachen – auch Firmen, die kein grosses Budget haben.
Gerade für Firmen aus der Maschinenindustrie, der Elektro- und der Gesundheitsbranche sowie dem Detailhandel ist es hilfreich, nebst unterschiedlichen Präsentations- und Akquisitionsplattformen auch eine Tischmesse zu nutzen und so Aufmerksamkeit zu schaffen. Denn für Lehrbetriebe ist es vielfach schwierig, Jugendliche zu erreichen; sie investieren teils viel Geld in Social-Media-Kampagnen.
Seitens der Schüler könnten jedoch viele Fragen nicht in der Klasse oder online beantwortet werden. Damit man nicht aneinander vorbeiredet, gibt es das Lehrstellenforum. «Hier ist es viel lebensechter, wenn ein Schüler einem Lehrling seine Fragen stellen und der Lehrbetrieb die Interessen des Schülers direkt abholen kann.» Dieser persönliche Austausch sei extrem wertvoll, so Stäheli.
«Durch einen Rundgang kommt jeder Besucher mit allen Lehrbetrieben in Kontakt, woraus spannende Gespräche entstehen.» Damit werde ein Austausch geschaffen, der online nicht möglich ist.
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Vielfalt und Vorteile der Lehre zeigen
Doch der Kampf gegen den Fachkräftemangel ist nur eines der Ziele, die mit dem Lehrstellenforum verfolgt werden. Auch spielt die Berufswahl eine Rolle, denn immer mehr Junge entscheiden sich für eine akademische Laufbahn.
Obwohl «entscheiden» oft der falsche Ausdruck ist: «Viele werden in ein Studium gedrängt; Vielfalt und Vorteile einer Berufslehre geniessen zu wenig Aufmerksamkeit», ist Mario Stäheli überzeugt. Dass sonst niemand einen solchen Networking-Anlass anbietet, spielt dem Lehrstellenforum in die Karten.
«Unsere Aussteller nehmen über Jahre immer wieder teil, denn sie können Termine für Schnuppertage und weiterführende Gespräche fixieren. Mit dem Event fördern wir das duale Bildungssystem und wecken Interesse an Berufen – auch an solchen, die weniger bekannt sind», so Stäheli.
Das nächste Lehrstellenforum Bodensee geht am Samstag, 16. November, in der Mehrzweckhalle Rorschacherberg über die Bühne.
Text: Fabian Alexander Meyer
Bild: Marlies Beeler-Thurnheer