Schwerpunkt Mobilität: Ostschweiz, quo vadis?

Für wen sich Elektromobilität eignet

Für wen sich Elektromobilität eignet
Patrick Dörig übergibt ein BEV an Gregor Skaletz von KABE Farben.
Lesezeit: 3 Minuten

Der nationale Verkehr ist mit gut 30 Prozent der grösste alleinige CO2-Verursacher in der Schweiz. Somit stehen auch Unternehmungen in der Pflicht, sich Gedanken über eine Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotte zu machen. Das grosse Angebot an Elektrofahrzeugen bietet mittlerweile für jeden das passende ­Modell an. Patrick Dörig ist Firmenkundenberater bei der GNG AG in Gossau. Er weiss, für welche Businesskunden sich welche Elektrofahrzeuge eignen. Und wo Stolpersteine liegen können.

Patrick Dörig, welcher Elektro-Fahrzeugtyp wird zurzeit von Businesskunden am meisten verlangt?
Am meisten gefragt sind der VW ID.4 GTX und der Audi Q4 e-tron. Beides sind Fahrzeuge mit einem grosszügigen Raumangebot, langer Reichweite und einem Top-Preis-Leistungsverhältnis.

Wie gross ist denn die Bereitschaft von Firmenkunden, auf E-Mobilität umzusteigen?
Mit den aktuellen Spritpreisen ist die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich gestiegen. Unternehmungen sehen sich darüber hinaus in der Pflicht, im Bereich ihrer Flotte ihren Beitrag zur Klimaverbesserung beizutragen.

Geschieht das in der Regel Schritt für Schritt oder wird die ganze Flotte ausgetauscht?
Viele Firmen sind immer noch etwas skeptisch gegenüber alternativen Antrieben. In der Regel werden Flottenfahrzeuge deshalb in einem ersten Schritt nur teilweise mit E-Fahrzeugen ersetzt. Nach einer kurzen Testphase merken die meisten Kunden, dass nichts gegen die E-Mobilität spricht – und stellen dann den grössten Teil ihrer Flotte auf Elektroantriebe um.

«Nicht zu unterschätzen ist das Image, das mit E-Fahrzeugen nach aussen getragen wird.»

Warum soll ein Unternehmen auf Elektromobilität umsteigen?
Jeder sollte seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der Umstieg auf Elektromobilität in der Firmenflotte ist einer der ersten Schritte. Nicht nur das angenehme Fahrgefühl, sondern auch die geringeren Unterhaltskosten sind weitere Gründe für einen Umstieg auf E-Mobilität. Nicht zu unterschätzen ist zudem das Image, das mit E-Fahrzeugen nach aussen getragen wird – ganz unter dem Motto «tue Gutes, und man spricht darüber». Zugleich kann ein neues Fahrzeug beim Personal ein wichtiger Motivationsfaktor sein. Besonders bei Mitarbeitern im Aussendienst haben Fahrzeuge mit E-Antrieb an Beliebtheit gewonnen. Ruhiges und entspanntes Fahren erlebt man in einem BEV (Battery Electric Vehicle) auf einem neuen Level.

Immer wieder als Gegenargument gegen die E-Mobilität wird die geringere Reichweite ins Feld geführt.
Die aktuellen Reichweiten der E-Fahrzeuge reichen erfahrungsgemäss, um ohne Einschränkungen durch den Arbeitsalltag zu kommen. Wichtig ist aber, dass man sich vor dem Umstieg auf die Elektromobilität Gedanken zur Ladeinfrastruktur macht, sei es mit Ladestationen auf Firmenparkplätzen oder privat bei sich zu Hause. Das öffentliche Ladenetz hat in der Schweiz schon eine sehr grosse Dichte und wird ständig erweitert.

Da geben Sie ein gutes Stichwort: Es reicht ja nicht, wenn ich meine Mitarbeiter mit E-Firmenfahrzeugen ausrüste, ich brauche auch eine entsprechende Ladeinfrastruktur. Auf was muss ich da achten?
Etwa darauf, wie ich die Stromkosten mit dem Mitarbeiter abrechne, wenn er das Firmenfahrzeug bei sich zu Hause lädt. Das Angebot von smarten Heim-Ladelösungen ist mittlerweile sehr gross, dafür gibt es also digitale Lösungen. Und beim öffentlichen Laden bietet z. B. der Audi e-tron Charging Service volle Kostentransparenz. Für die richtige Planung der Lade- und Energieinfrastruktur arbeiten wir mit Partnern zusammen und können so allen Mobilitätsbedürfnissen gerecht werden. Wir begleiten unsere Kundschaft von der Planungsphase bis zur Übergabe der Fahrzeuge und darüber hinaus.

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Kommen wir zu den Kosten: Sind die TCO bei E-Fahrzeugen höher oder tiefer als bei Verbrennern?
Im Allgemeinen sind die Gesamtkosten bei BEV deutlich geringer als bei Verbrennern. Die aktuellen Spritkosten tragen verstärkt dazu bei. Selbstverständlich sollte man sich jedoch Gedanken machen, wo und wie man sein E-Fahrzeug lädt – die Strompreise sind nicht überall gleich! In den meisten Kantonen sind E-Fahrzeuge im Verkehrssetzungsjahr und die drei folgenden Jahre sogar steuerbefreit. Anhand der TCO-Berechnungen können wir unseren Kunden das Sparpotenzial sehr detailliert aufzeigen – am besten lassen Sie sich individuell beraten.

Zum Schluss: Was empfehlen Sie einem Unternehmen, das sich mit dem Gedanken trägt, auf E-Mobilität umzurüsten?
Eine kompetente Beratung eines Fleetspezialisten hilft, Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität zu beseitigen. Mit einer umfassenden Beratung und einer Analyse des bestehenden Fuhrparks mit einer Kostenzusammenstellung aller Aufwände zeigen wir unseren Kunden detailliert, wo mit einem Umstieg auf die E-Mobilität Kosten eingespart werden können. Die GNG AG Gossau offeriert diesen Service Flottenkunden kostenlos. Zusätzlich bieten wir Probefahrten über einen längeren Zeitraum an, damit man sich persönlich von der E-Mobilität im Arbeitsalltag überzeugen kann. So hat etwa die Karl Bubenhofer AG neulich ein BEV während zwei Monaten getestet – und sich dann, auch aufgrund des positiven Feedbacks der Fahrer, entschieden, einen Teil ihrer Flotte mit BEV zu ersetzen.

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