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Appenzeller Mühlen für die ganze Welt

Appenzeller Mühlen für die ganze Welt
Heinz Brand
Lesezeit: 3 Minuten

Die Swisca AG wurde 2018 von Stefan Sonderer, Andreas Kleiner und Heinz Brand in Appenzell gegründet. Das Unternehmen ist auf die Herstellung von Maschinen für die Mühlenindustrie spezialisiert, mit einem starken Fokus auf Energieeffizienz, Lebensmittelsicherheit und Innovationskraft. Heute sind seine Anlagen international begehrt.

«Bereits drei Jahre nach unserer Gründung wurden wir für eine Weltneuheit an der wichtigsten Müllerei-Messe IAOM in den USA mit dem ‹Best of Show Award› ausgezeichnet», erinnert sich CEO Heinz Brand. Heute werden die Produkte aus Appenzell weltweit in über 50 Länder geliefert – an führende Unternehmen der Lebensmittelindustrie. «Und wir wollen weiter wachsen – ohne dabei unsere Kernwerte aus den Augen zu verlieren: Qualität, Präzision, Glaubwürdigkeit und Sicherheit unter dem Label ‹Swiss Made›», fügt Brand hinzu.

«Hochqualifizierte Ingenieure und die Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen schaffen ein Umfeld für exzellente Forschung.»

Dinge neu und besser denken

Swisca beschäftigt 82 Mitarbeiter – 72 in der Schweiz (Appenzell und Flawil), dazu kommen zehn internationale Angestellte von Japan bis Südamerika. Ihre Unique Selling Proposition liegt neben den erwähnten Kernwerten in der tief verankerten Innovationskraft: Die Swisca-ler fühlen sich der Schweizer Tradition verpflichtet, Dinge neu und besser zu denken. «‹Next Generation› ist nicht nur unser Slogan, sondern vielmehr unsere Philosophie», erklärt Brand. «Swisca denkt und handelt für die nächste Generation. Konsequent von Anfang an.» Swisca-Produkte werden hauptsächlich in der Food-Tech-Branche eingesetzt, insbesondere in der Mühlenindustrie, in industriellen Bäckereien und in Brauereien. Die Produkte sind auf allen Kontinenten vertreten, wobei die Hauptmärkte in Nordamerika und Westeuropa liegen. «Zu den Schlüsselfaktoren gehören gut ausgebildete und branchenerfahrene Mitarbeiter. Sie garantieren die Innovationsfähigkeit und die hohe Qualität der in der Schweiz hergestellten Produkte», doppelt Heinz Brand nach.

Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung

Swisca könne sich durch Technologieführerschaft und höhere Innovationskraft zur Konkurrenz abheben, betont Brand. «Die Schweiz zeichnet sich durch ihre führende Rolle in Forschung und Innovation aus und bietet unseren Ingenieuren eine hervorragende Ausbildung. Wir bei Swisca investieren viel in Forschung und Entwicklung. Hinzu kommt das stabile politische und rechtliche Umfeld in unserem Land. Diese Kombination bildet das Fundament unserer Unternehmensentwicklung und ermöglicht es uns, kontinuierlich und planbar an der Spitze der technologischen Innovation zu stehen», so der Swisca-CEO. 

Die Swisca AG verfügt derzeit über 13 Patentfamilien. Diese sind in Europa, Nordamerika, China, Japan, Korea und Australien angemeldet. Gleichzeitig haben die Appenzeller kurze Entwicklungszeiten für neue Erfindungen. «‹Ahead of the game›, wie die Engländer sagen. Das ist ein enormer Ansporn und eine sehr starke Triebfeder im Unternehmen», erläutert Heinz Brand. Hochqualifizierte Ingenieure und die Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen schaffen ein Umfeld für exzellente Forschung und erfolgreiche Innovationen. Weiterbildung und die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur sind ebenfalls wichtige Faktoren.

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Mitten im Vierländereck und im Hightech-Dreieck

Das Label «Swiss Made» und die Vorteile des Appenzellerlandes wie kurze Entscheidungswege, qualifizierte und loyale Arbeitskräfte sowie eine tiefe Steuerbelastung machen den Standort gemäss Brand attraktiv. Die Lage im Vierländereck (DACH und Liechtenstein) und im Hightech-Dreieck (Stuttgart-München-Mailand) verstärkt diesen Effekt. «Und dann sind wir hier verwurzelt. Wir haben der Region viel zu verdanken – das vergessen wir nicht», reflektiert Brand. Swisca hat sich durch die Optimierung ihrer Kernprozesse und die Etablierung ihrer zentralen Stärken erfolgreich als Kompetenzführerin in ihrem Segment positioniert. Die Spezialisierung auf die Mühlenindustrie sorgt dennoch wohl dafür, dass das Unternehmen trotz seiner Innovationen vorwiegend in Fachkreisen bekannt ist. «Auch wenn wir wichtige gesellschaftliche Themen wie beispielsweise die energieeffiziente Verarbeitung von pestizidarm angebautem Getreide in der Lösungsfindung stark vorantreiben», erklärt Heinz Brand.

Mitte April präsentiert Swisca mit dem Walzenstuhl Romil eine Weltneuheit. «Weitere marktprägende Erfindungen werden folgen; unser Produktportfolio wächst zurzeit rasant. Damit verbunden ist die Gründung neuer Tochtergesellschaften, insbesondere in Osteuropa, und der Ausbau bestehender Standorte (USA, Japan, Thailand, Panama und Brasilien). Gesundes, überlegtes Wachstum ist ein zentraler Bestandteil unserer Zukunftsstrategie», blickt Heinz Brand voraus.

Bei Schlüsselkunden präsent sein

Die grösste Herausforderung sei es laut Brand, qualifizierte Mitarbeiter im Ausland zu gewinnen. «Die sorgfältige Auswahl und die Integration dieser Kollegen in unsere Denkweise, in unseren inneren Antrieb und in die Unternehmensentwicklung sind entscheidend für den Erfolg. Für uns ist dies die Voraussetzung für einen Markteintritt.» Denn um in neuen Regionen oder Segmenten erfolgreich zu sein, setzt Swisca gezielt auf lokale, kompetente Mitarbeiter. «Vom Vertrieb über das Engineering bis zum Service. So können wir direkt vor Ort bei unseren Schlüsselkunden präsent sein und massgeschneiderte Lösungen anbieten. Damit bauen wir unsere Reputation nachhaltig auf und sichern eine erfolgreiche Marktdurchdringung», schliesst Brand ab.

Text: Stephan Ziegler

Bild: zVg

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