Nicht auf dem «Holzweg»: Zimmerleute brillierten mit Top-Leistungen
Text: pd
Als Sepp Fust, Fachgruppenleiter Zimmerleute und Mitglied der Schulleitung, am Mittwochabend im Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg in Wattwil den vollen Saal erblickte, ging ihm das Herz auf: «Eine so volle Turnhalle zu erblicken, bereitet mir mehr Freude als Nervosität, zeigt es doch die Wertschätzung, die Sie diesen jungen Menschen zuteilwerden lassen», so Fust an die Adresse der Gäste.
Eine Wertschätzung, notabene, welche sich die jungen Berufsmänner und zwei junge Frauen aber in den vergangenen Lehrjahren zuerst erarbeiten und mit der nun bestandenen Ausbildung verdienen mussten.
Erfolg kommt durch Selbstdisziplin
Laut Sepp Fust taten sie es mit Bravour, denn «Sie haben vor allem eines bewiesen, was für den persönlichen Erfolg unerlässlich ist: Selbstdisziplin. Ohne diese, geht es nicht, denn sie ist der Motor für Erfolg; erfolgreich zu sein, ohne etwas dafür zu tun, ist reines Wunschdenken», erklärte Sepp Fust.
Ganz wesentlich zum Erfolg beigetragen habe auch dieses Jahr, dass die Tradition des Modellbaus am BWZT gelebt werde. Denn wer denke, so Sepp Fust, dass der Modellbau die Kreativität des Menschen einenge, liege falsch, fördere er doch gerade die Selbstdisziplin. «Sie ist wie die Leitplanken auf einer Autobahn – sie hilft uns schneller und sicherer zum Ziel zu kommen», erklärte Fust.
Sehr gute Toggenburger Leistungen
Am «besten» zum Ziel fand in diesem Jahr bei den Zimmerleuten Mischa Kohler. Der junge Mann aus Ebnat-Kappel schloss seine Lehre bei der Rüegg Holzbau AG in Ricken mit einer 5,7 ab. Einer Note, die, seit die Ausbildung zum Zimmermann EFZ auf vier Jahre verlängert wurde, noch nie in St. Gallen erreicht wurde.
Unwesentlich dahinter – mit der Note von 5,5, rangiert der Mosnanger Lorin Rüegg, der während seiner Lehrzeit bei der Wohlgensinger AG in Mosnang nicht nur handwerklich, sondern auch schulisch brillierte, schloss er doch seine Ausbildung mit der Berufsmatura ab.
Dass gleich 23 Zimmermänner – acht aus dem Wahlkreis Toggenburg, fünf aus dem See-Gaster, vier aus der Region Wil und sechs aus dem Kanton Glarus – mit einer Note von 5,0 oder besser die Lehrzeit beendeten, sei «schlicht sensationell», so Sepp Fust.
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Vielseitige Allrounder mit guten Aussichten
Holz als Baumaterial habe grosses Zukunftspotenzial, sagte der Rektor des BWZT, Matthias Unseld, und schwärmte von den beruflichen Möglichkeiten, die sich den jungen Berufsleuten nun böten. «Mit ihrem Werkstoff Holz sind sie zum einen der Natur verbunden und können allerlei machen – von der kleinen Reparatur bis hin zum Neubau», so Matthias Unseld.
Gerade diese «Vielseitigkeit» sei es, welche eine gute Grundlage fürs berufliche Vorwärtskommen biete: «Sie werden als Allrounder oder Spezialist im Bau immer mehr Wertschätzung erfahren. Holz als erneuerbarer Werkstoff bleibt ein grosses Thema, wollen wir nachhaltig sein und das Klimaziel erreichen», schloss Matthias Unseld.