Thurgau schafft Voraussetzungen für internationale Spitzenforschung
Text: PD/stz.
Als «markanten Eckstein» in der Thurgauer Hochschul- und Forschungsstrategie bezeichnete Regierungsrätin Denise Neuweiler das neue Institut der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Tänikon. Das Institut für Intelligente Systeme und Smart Farming (ISF) soll dazu beitragen, dass «Tänikon zu einem nationalen, vielleicht sogar internationalen Leuchtturm für die Forschung in der Land- und Ernährungswirtschaft wird».
Das neue Institut, das angewandte Forschung betreibt, sei eine ideale Ergänzung für den Forschungsstandort Tänikon, an dem heute Agroscope als Forschungsinstitut des Bundes sowie die Swiss Future Farm als Forschungsplattform präsent sind.
Prof. Daniel Seelhofer, Rektor der OST, ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit für beide Seiten fruchtbar sein wird. «Das Living Lab in Tänikon erlaubt es uns, unsere einzigartigen Stärken in der Verbindung zwischen Landwirtschaft und Technik zum Einsatz zu bringen und weiterzuentwickeln – mit Ausstrahlung über den Thurgau hinaus. Das neue Institut ist für uns ein sehr positives Beispiel für die pragmatische Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Kanton.»
An der Zukunft der Landwirtschaft forschen
Das ISF wird von Prof. Dejan Šeatović nach einem «Living Lab» Ansatz geleitet. Das bedeutet, die Forschungs- und Entwicklungsfähigkeiten der OST erfolgen eingebettet in den laufenden Landwirtschaftsbetrieb der Swiss Future Farm und ermöglichen dadurch eine ausgeprägte Transferorientierung.
Institutsleiter Šeatović betonte die Wichtigkeit des neu gegründeten Instituts, schliesslich seien Landwirtschaftsbetriebe heute einem enormen Wettbewerbsdruck ausgesetzt, indem sie die unterschiedlichsten Interessen und Vorgaben wie Konsumentenmitbestimmung, Umweltschutz, Klimapolitik, Wettbewerbsfähigkeit, Subventionspolitik und Nahrungsversorgungssicherheit bedienen müssten.
Ein beschleunigter Wissenstransfer aus der Grundlagenforschung über die angewandte Entwicklung in die Praxis sei absolut zentral, wobei stets auch den regionalen Besonderheiten die notwendige Beachtung zu schenken sei. Das ISF als Teil der Systemtechnik der OST werde in Kooperation mit Agroscope und der Swiss Future Farm so zum optimalen Partner in allen Belangen der Farm-to-Food-Kette, so der Institutsleiter.
Die OST hatte das neue Institut in den letzten Monaten im Auftrag des Kantons Thurgau aufgebaut. Der Kanton Thurgau stellt im Rahmen einer Leistungsvereinbarung mit der OST die Grundfinanzierung der Forschungseinrichtung sicher. Die Eröffnung des ISF fand am Donnerstagnachmittag im Rahmen des fünften Innovationsforums Ernährungswirtschaft statt, welches unter dem Motto „Intelligente Lösungen für die Praxis“ stand. Dabei zeigten Unternehmen, Start-ups und Forschungsinstitutionen praxisnahe Anwendungsbeispiele zur Frage, wo die Chancen und Grenzen von Drohnen, Robotern, KI und Automatisierung in der Land- und Ernährungswirtschaft liegen.
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Innovationsforum als Keimzelle
Der Regierungsratspräsident des Kantons Thurgau, Walter Schönholzer, erinnerte vor 182 Personen daran, wie alles, was heute in der Eröffnung des ISF gipfelte, im Jahr 2020 mit der Lancierung des Innovationsforums Ernährungswirtschaft begann. Dieses habe damals «einen wichtigen Schritt zur Förderung des Forschungs- und Technologietransfers zugunsten der ganzen Wertschöpfungskette dargestellt», so Schönholzer.
Heute ermögliche das Innovationsforum Ernährungswirtschaft in Tänikon mit Agroscope und der Swiss Future Farm und der OST – Ostschweizer Fachhochschule als Wissenschaftspartner den verstärkten Austausch über aktuelle, praxisnahe Themen in der innovativen, smarten und nachhaltigen Land- und Ernährungswirtschaft, betonte der Regierungspräsident.
Nach Gründung des Instituts geht die Verantwortung für das Innovationsforum Ernährungswirtschaft ab 2026 vom Amt für Mittel- und Hochschulen des Kantons Thurgau an das ISF über.