Ostschweiz

Neue Webseite zeigt Möglichkeiten von Assistenz-Robotern auf

Neue Webseite zeigt Möglichkeiten von Assistenz-Robotern auf
Prof. Dr. Sabina Misoch leitet das Institut für Altersforschung an der OST
Lesezeit: 2 Minuten

Assistenz-Roboter für Senioren lösen bei manchen älteren Menschen grosse Ängste aus, bei anderen wecken sie Hoffnungen auf eine einfachere Zukunft. Doch nur wenige haben eine Vorstellung davon, wie die Realität tatsächlich aussieht. Diese Informationslücke will das Institut für Altersforschung (IAF) der OST mit robotik-info.ch nun schliessen.

Text: Nora Lüthi

Roboter, die Senioren in Heimen pflegen und waschen oder ihnen beim Essen und Anziehen helfen, mit ihnen Sport machen und ärztliche Untersuchungen durchführen, klingt für viele ältere Menschen wie ein Science-Fiction-Film.

Viele Senioren fürchten sich auch vor einer solchen Zukunft. Allerdings porträtieren Hollywood, Medien und die Werbung den Entwicklungsstand von solchen Robotern oftmals als weitaus fortschrittlicher, als er in der Realität ist. Das Institut für Altersforschung (IAF) stellt nun auf einer neuen Website realistisch und unabhängig dar, wie weit Roboter als Helfer im Alter tatsächlich sind.

Die Website robotik-info.ch beinhaltet eine Informationssammlung zu den wichtigsten in der Schweiz erhältlichen Robotik-Lösungen (inklusive Virtual Reality (VR) und Exoskeletten) für ältere Menschen. Auf der Webseite werden Grundlagenwissen und Einsatzmöglichkeiten von Robotern vermittelt, eine Übersicht über Roboter, Virtual-Reality-Systeme und Exoskelette gegeben und Neuigkeiten zum Thema Robotik veröffentlicht.

Von älteren Menschen mitentwickelt

«Unsere Website konzentriert sich auf Roboter, weil diese bei den Senioren, ihren Angehörigen und Pflegefachpersonen besonders viele Ängste und Unsicherheiten, aber auch Neugierde auslösen», erklärt Prof. Dr. Sabina Misoch des IAF. Gründe dafür seien oft mangelndes Wissen und der fehlende Zugang zu neutralen Informationen.

Ältere Menschen können sich auf der Plattform über die Möglichkeiten und Limitierungen der aktuell verfügbaren Robotik-Lösungen informieren. «Wir bewerten oder verkaufen selbst keine Produkte und können somit eine unabhängige Einschätzung der Robotik-Lösungen gewährleisten», betont die Altersforscherin.

Die Website wurde in Zusammenarbeit mit Experten 65+ entwickelt. Mit dem Einbinden der Zielgruppe konnte sichergestellt werden, dass die Plattform auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet ist. Die nutzungsfreundliche Gestaltung soll es älteren Menschen ermöglichen, sich schnell zurechtzufinden. Die Website dient aber auch als Informationsquelle für Angehörige, Fachpersonen, Dienstleistungsorganisationen und die interessierte Öffentlichkeit.

Auch interessant

Hürden und Erfolgsfaktoren für mehr Kreisläufe
St.Gallen

Hürden und Erfolgsfaktoren für mehr Kreisläufe

«Psychische Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit»
LEADER-Special

«Psychische Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit»

Auszeichnung für drei Innovationen für das Alter(n)
St.Gallen

Auszeichnung für drei Innovationen für das Alter(n)

Ethische Diskussionen zu Robotik anregen

In der Schweiz ist die Auseinandersetzung mit der Frage, ob und wie Roboter für Menschen im Alter sinnvoll eingesetzt werden können laut Sabina Misoch noch nicht weit fortgeschritten. Die Website soll deshalb auch eine ethische Diskussion anregen. Der Öffentlichkeit kann sie als Grundlage für eine fundierte Meinungsbildung zu diesem oft kontrovers diskutierten Thema dienen.

Ziel der Website ist es auch, mit objektiven Informationen dazu beizutragen, die Akzeptanz und das Vertrauen in bereits existierende Robotik-Lösungen bei älteren Menschen, ihren Angehörigen und dem Pflegepersonal zu erhöhen.

robotik-info.ch wird laufend weiterentwickelt und von der Age-Stiftung, der Ernst-Göhner-Stiftung, der Fondazione Garbald und der Stiftung für Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung (SHG) unterstützt. Bis Sommer 2024 ist die Website in der Pilotphase.

Auch interessant

OST-Forschungsteam gewinnt Preis für KI-Gesundheitsüberwachung im Schlaf
St.Gallen

OST-Forschungsteam gewinnt Preis für KI-Gesundheitsüberwachung im Schlaf

KI ist ein mächtiges Werkzeug
KI im Realitätscheck

KI ist ein mächtiges Werkzeug

Zweimal Silber für OST beim Cybathlon
St.Gallen

Zweimal Silber für OST beim Cybathlon