Ein schmaler Grat
Text: pd
Die amerikanische Notenbank machte im Juni bei den Zinserhöhungen eine Pause, signalisierte aber deutlich, dass die geldpolitische Straffung noch nicht vorüber ist. Die Europäische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank erhöhten ihre Leitzinsen im vergangenen Monat um je 25 Basispunkte und sendeten dieselbe Botschaft aus wie die amerikanische Notenbank.
Der derzeitige Zinserhöhungszyklus ist 480 Tage und damit bereits über fünf Quartale alt. Kommt nun der wirtschaftliche Abschwung und wie lange werden die jüngst gebildeten Bullenmärkte bei verschiedenen wichtigen Aktienindizes noch anhalten? «Aktuell zeigt sich die Konjunktur insgesamt weiterhin erstaunlich robust und widerstandsfähig», sagt Alessandro Sgro, Chief Investment Officer der Cronberg AG.
Obwohl verschiedene vorlaufende Indikatoren auf eine Konjunkturabschwächung hindeuten würden, gäbe es immer wieder positive Meldungen – gerade auch aus der US-Wirtschaft. Hier ist der Arbeitsmarkt immer noch sehr robust und das Konsumentenvertrauen erstaunlich solide.
Straffung wird sich weiterziehen
«Der geldpolitische Straffungszyklus wird auch im zweiten Halbjahr weitergehen», ist Sgro überzeugt. Die Inflationsraten seien zwar gefallen, die Teuerung zeigt sich aber hartnäckig. Dass eine Trendwende bei der Inflation noch lange nicht ausreicht, um die Inflation nachhaltig zu senken, zeigen die Beispiele aus Australien und Kanada.
«Die Notenbanken beider Länder beendeten jüngst ihre Zinspause, weil sie realisierten, dass ihre Geldpolitik nicht genügend restriktiv war, um das Angebot und die Nachfrage der Wirtschaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen», erläutert Sgro.
Die Notenbanken würden sich auf einem schmalen Grat bewegen, seien sich ihrer Verantwortung aber bewusst. Die aktuelle Rally könnte durchaus länger anhalten, wenn auch zwischenzeitliche Korrekturen vorkommen werden. Die Nervosität an den Finanzmärkten ist hoch. «Im aktuell durch eine erhöhte Unsicherheit geprägten Umfeld ist ein aktives und selektives Vorgehen gefragt», ist Sgro überzeugt.
Der Fokus liege auf Unternehmen, die solide finanziert sind, eine stabile Margenbasis ausweisen und über ein starkes Kurs-Momentum verfügen. «Verlieren sie es, ist es ratsam, diese Titel wieder emotionslos zu verkaufen und auf andere zu setzen», so Sgro. Zudem sei eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen zentral.
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Cronberg-Strategien mit erfreulicher Outperformance
Die Cronberg-Portfolios verzeichneten in diesem anspruchsvollen ersten Börsen-Halbjahr einen soliden Wertzuwachs. Das zeigt sich sowohl in den verwalteten Mandaten als auch in den Cronberg-Anlagefonds. Sowohl der Cronberg Strategy Fund Balanced als auch der Cronberg Global Equity Fund erwirtschafteten eine deutliche Überrendite gegenüber den Vergleichswerten.
«Unser Aktienselektionsmodell trug massgeblich dazu bei, dass wir in vielen relevanten Unternehmen investiert sind, die direkt von starken Trends wie dem Bereich künstlicher Intelligenz profitieren oder aber mit dem inflationären Umfeld gut umgehen können», sagt Daniel Schnyder, Portfolio Manger/Vermögensverwalter bei der Cronberg AG.
Beim Cronberg Strategy Fund Balanced resultierte im ersten Halbjahr eine Performance von 6.1 Prozent. In der Vergleichskategorie liegt die Performance im Durchschnitt bei 2.6 Prozent. Die Performance des Cronberg Equity Fund liegt in diesem Jahr bei 11.2 Prozent, wohingegen bei der Vergleichskategorie 5.1 Prozent resultierte. Damit belegen sowohl der Cronberg Strategy Fund Balanced als auch der Cronberg Equity Fund schweizweit einen Spitzenplatz.